... ist das älteste Haus in Kelbra.
Das ehemalige Wohnhaus des jeweiligen Pfarrers, ist ein stattliches Fachwerkhaus mit massivem Erdgeschoss.
Sie ist nach dem großen Brand von 1607 von Grund auf neu errichtet worden. LT: Inschrift über dem Eingangsportal erfolgte der Bau 1615-1616.
Auf der Straßenseite zeigt das Haus ein prächtiges Renaissanceportal, dessen Rundbogen über Kämpfern mit Diamantschnitt verziert ist, wie auch der abgeschrägte Teil der Gewändepfosten. Über dem Portal befindet sich eine Inschrift mit gebauchten, lorbeerumgrenzten Inschriftoval, auf dem die Jahreszahlen 1615, 1616 und 1625 sehr gut zu erkennen sind. Die deutsche Übersetzung der lateinischen Inschrift:
„Die erhabene Gottheit ist die sicherste Zuflucht.
Des Hauses Bevorzüglichster Bewahrer sei Jesus,
er sei der Schutzgeist, durch dessen Gnade es gut,
unversehrt, lange, gesichert bleibt.“
In seiner handwerklichen Ausführung weicht das Portal von den im hiesigen Gebiet typischen Portalen ab. Es weist südlichen (italienischen) Einfluss auf. Das Erdgeschoss muss nach der Datierung im Portal aus der Zeit vor dem 30jährigen Krieg (1618-48) stammen.
Obergeschoss und das Krüppelwalmdach stammen wahrscheinlich aus der 2. Hälfte des 17. Jhd. 1911 wurde das Portal erneuert. Im November 1995 wurde das Dach neu gedeckt. Bis zum Jahr 1997 wurde die Oberpfarre als Wohnhaus genutzt, verfiel in dieser Zeit. Trotz des beginnenden Verfalls zeigte das Haus, die thüringische Fachwerkbauweise, die so gut erhalten und noch selten zu sehen war.
1998 wurde dieses historische Bauwerk mit Hilfe von Fördermitteln des Denkmalschutzes und des Arbeitsamtes umfassend restauriert und ein Heimatmuseum eingerichtet. Im Museum befinden sich Exponate zur Geschichte der Knopfindustrie, der Feuerwehr, des Feingerätebau, Handwerkliches, Ausgrabungsstücke uvm.